Schon gewusst?
Spannendes aus der Lützelhäuser Geschichte
1703 zählt Lützelhausen 23 Familien
Im Jahr 1703 wohnen in Lützelhausen 23 Familien. Namentlich waren u.a. darunter Keßler, Starfinger, Kraut, Mehrlich (Gerichtsschöffe), Böhm, Fischer, Ifland, Hartmann, Hermann.
Auszüge aus den damaligen Kirchenbüchern:
Anno 1697
30. Sept. Jost ÿffland*, Hermann ÿfflands mittnachbars zu Litzell=
hausen Eheleiblicher Sohn, und Elisabetha ÿfflandin, conrad ÿff=
lands gewesener Einwohner zu Litzellhausen nachgelaßener
wittib [Witwe] nach ordentlicher proclamation allhier [in Altenhaßlau] copuliert [verheiratet]
* nach 1750 setzt sich als Familiename Ifland durch.
—
Anno 1701 [Januar, Tag nicht genannt]
Bastian Hermann, Balthasar Herman[n]s S[ohn]. gewesener
Zimmermann zu Litzellhausen hinterlassener Eheleiblicher Sohn
und Gertrauda Barttelin, Conrad Barttels gewesener nachbahr
und Müller zu Horbach freyengerichts hinterlassene Ehe=
leibliche Tochter nach ordentlicher proclamation allhier copuliert.
eodem [am selben Tag] Die Johannes Hermann, Balthasar Hermanns S. gewesener
Zimmermann zu Litzellhausen hinterlassener Eheleiblicher Sohn, und
Jungfer Anna Margretha Keßlerin, Thomas Keßelers* ackermann
und mittnachbar zu Litzellhausen Eheleibliche Tochter, nach ordent=
licher proclamations allhier copulieret.
* Es handelt sich dabei um einen Sohn des von Oberbach in der Rhön nach Lützelhausen 1650 gezogenen Hans Keßler
—
Anno 1702
d[en] 22. Augusti, Henrich Böhm, Peter Böhmens S. nachgelassener Eheleib=
lich Sohn, und ottilia Keßlerin, Thomas Keßlers* mittnach=
bars zu Litzellhausen Eheleibliche Tochter, nach ordentlicher
procalamation hier copuliert.
* Es handelt sich dabei um einen Sohn des von Oberbach in der Rhön nach Lützelhausen 1650 gezogenen Georg Keßler
22.3.1650 Ankunft der Keßlers
Früher dachte man, dass die ersten Keßlers auf Johann Keßler zurückgingen, der zwischen 1595 und 1683 in Altenhaßlau lebte. Allerdings erwies sich dies als falsch, da sich dieser Keßler-Zweig nicht über das 17. Jahrhundert hinaus erhielt. Statt dessen geht das Geschlecht der Keßler in Linsengericht und mit ihnen auch im Freigericht auf zwei Brüder zurück, die 1650 nach Lützelhausen kamen. In den Protokollen des Gerichts Hasela findet sich folgender Eintrag:
Actum Altenhaßlau den 22. Marty (März) 1650
hat sich Hanß und Georgk Keßler gebrüder von der oberbach im ampt Bischoffsheimb Jm Stifft Würtzeburgk bürtigk, umb naher Lützelhausen zu kommen, undt da selbsten sich vor nachbarn niederlaßen…
Die beiden kauften jeweils noch in diesem Jahr zwei verfallene Bauernhöfe und bekamen zahlreiche Kinder, deren Nachkommen bis heute nicht nur in Lützelhausen weiterleben.
1618-1648
Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) brachte auch im heutigen Main-Kinzig-Kreis erhebliche Zerstörung und Leid. Die Region, damals Teil der Grafschaft Hanau-Münzenberg, war aufgrund ihrer fruchtbaren Böden und ihrer strategischen Lage als Schnittpunkt zwischen Nord und Süd ein bevorzugtes Durchmarsch-, Plünderungs- und Einquartierungsgebiet. Der Krieg führte zu einem drastischen Bevölkerungsrückgang. Auch in Lützelhausen, wie in vielen anderen Dörfern, überlebten nur wenige Familien, und es dauerte bis ins 19. Jahrhundert, bis die Einwohnerzahlen von 1617 wieder erreicht wurden.
15./16. Jahrhundert
10. März 1390
Henne Kydel von Lützelhausen und seine Frau Metze veräußerten gegen eine Zahlung von zehn Pfund Heller Gelnhäuser Währung eine jährliche Korngülte an das Kloster Meerholz. Diese Transaktion stellte einen Rentenkauf dar, bei dem das Kloster das Recht erwarb, jährlich einen Malter Korngülte aus dem Gut der Kydels in Lützelhausen zu erhalten. Im Gegenzug erhielten Henne Kydel und seine Frau Metze eine einmalige Geldsumme. Die jährliche Getreidelieferung, gemessen im Gelnhäuser Maß, verpflichtete die Kydels zur regelmäßigen Abgabe von Getreide an das Kloster. Diese Art von Geschäft war im Mittelalter und der frühen Neuzeit üblich, um sowohl den Verkäufern als auch den Käufern Vorteile zu verschaffen: Die Verkäufer erhielten sofortiges Kapital, während die Käufer eine regelmäßige Einnahmequelle sicherten.
3.Januar 1326
Erstmalige urkundliche Erwähnung von Lützelhausen anlässlich eines Übergabevertrages, in dem Gertrud, die Tochter des Zentgrafen* Conrad zu Lützelhausen, als Leibeigene von dem Reichsgutinhaber Friedrich von Rannenberg an Ulrich II von Hanau überlassen wird.
*Zentgraf: Vorsitzender Richter der Zent (mittelalterlich: centa), eines ländlichen Schöffengerichtes, zuständig für die Aburteilung todeswürdiger Verbrechen (Mord, Diebstahl, Brandstiftung, Vergewaltigung), auch Verwalter des gleichnamigen Gerichtssprengels bzw. Verwaltungsbezirkes. Der Zentgraf wurde zumeist vom Landesherrn eingesetzt und konnte dem Stand der unfreien Dienstleute angehören.
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Ansprechpartner
Dorfverein Lützelhausen e.V.
(in Gründung)
Lutz Keßler
Platanenweg 2
63589 Lützelhausen